"Streitlustige Wochenzeitung": Luise Strothmann und Neuzugang Matthias Kalle leiten wochentaz

Strothmann steigt aus dem Zukunftsteam der "taz" auf, Kalle war zuvor schon stellvertretender "Zeit Magazin"-Chefredakteur. Wie sie die Wochenzeitung weiterentwickeln wollen - und was "taz"-Chefredakteurin Barbara Junge sagt.

Rupert Sommer | 10. April 2024 um 11:38

Luise Strothmann und Matthias Kalle (Foto: taz/Doro Zinn)

Luise Strothmann und Matthias Kalle übernehmen zum 1. Mai gemeinsam die Leitung der Redaktion der "wochentaz". Für Strothmann bedeutet das keine radikale Umstellung, sie war bislang Vize-Ressortleiterin und Leiterin des Zukunftsteams der "wochentaz".

Zur Person

Luise Strothmann, die bei der Zeitung bereits volontiert hatte, verantwortete bei der "taz" zuvor auch schon als Entwicklungsredakteurin der Chefredaktion das Storytelling von "taz"-Recherchen in Text, Grafik und auf allen Kanälen. Zwischen 2019 und 2021 wirkte sie als Produktentwicklerin am "taz"-Ausbau im Netz an. Von 2016 bis 2019 war sie stellvertretende Leiterin der "taz am wochenende".

Zur ihren Plänen sagt Luise Strothmann nun:

"Ich arbeite seit 15 Jahren bei der taz und habe mich an keinem Tag gelangweilt. Gemeinsam mit Matthias Kalle möchte ich die wochentaz als streitlustige Wochenzeitung weiterentwickeln, die anders bleibt. Wir beobachten dort, wo andere wegschauen, drehen Stimmen lauter, die überhört werden und verzweifeln nicht an der Frage, wie es mit der Welt weitergehen kann. Ich bin sicher: Die wochentaz ist eine Wochenzeitung mit Zukunft."

Zur Person

Matthias Kalle kommt neu an Bord. Er war von 2012 bis 2020 stellvertretender Chefredakteur des "Zeit Magazins". Davor war er Chefredakteur des Berliner Stadtmagazins "Zitty". Angefangen hat Kalle als Redakteur von "jetzt", dem einstigen Jugendmagazin der "SZ". Danach war er Mitglied der "Neon"-Entwicklungsredaktion von "Neon". Für seine Reportagen erhielt Kalle den Axel-Springer-Preis und war für den Egon-Erwin-Kisch-Preis nominiert.

Matthias Kalle sagt:

"Wahrscheinlich hat weder die taz noch habe ich damit gerechnet, dass wir zwei mal zusammenkommen werden. Aber jetzt, wo es passiert ist, fühlt es sich mehr als richtig an. Es gibt ja kaum eine Aufgabe im deutschen Journalismus, die gerade so spannend ist wie die Leitung der wochentaz."

Weiter erklärt Kalle: "Dass mir diese Aufgabe jetzt übertragen wurde, freut mich ungemein. Und vor allem freue ich mich darauf, gemeinsam mit der großartigen Luise Strothmann und der gesamten Redaktion an der Weiterentwicklung dieser Wochenzeitung zu arbeiten, die kritisch und zuversichtlich über die Welt berichtet, wie sie ist, aber vor allem auch, wie sie sein könnte."

"taz"-Chefredakteurin Barbara Junge sagt: "Luise Strothmann und Matthias Kalle bringen genau das mit, was die wochentaz jetzt und in Zukunft braucht: Humor und Haltung, Kreativität und Professionalität, Wochenzeitungserfahrung und digitale Kompetenz, Führungsstärke und Teamgeist, und einen klaren politischen Kompass."

Außerdem gibt es weitere Verstärkung: Neu in die Leitung der "wochentaz" kommt auch Jan Pfaff - als Politikchef der "wochentaz" und Vize-Ressortleiter. Er ist seit 2017 bei der "taz". Zuvor war er Redakteur bei der Wochenzeitung "Der Freitag" und dort verantwortlich für das Titelthema.

Hintergrund

Weiterhin Teil des Leitungsteams der "wochentaz" bleibt Antje Lang-Lendorff. Sie verantwortet seit 2021 das Gesellschaftsteam der "wochentaz" und ist Vize-Ressortleiterin.

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